Leitbild & Konzept

Leitbild

Das Angebot von SCOSS umfasst verschiedene sozialpädagogische Dienstleistungen, die im (Teil-)Familiensystem stattfinden und die spezifisch dessen Herausforderungen, Bedürfnissen und Zielen angepasst sind.

Sämtliche Dienstleistungen verfolgen das Hauptziel, diese (Teil-)Familiensysteme zu stärken und eine grösstmögliche Selbständigkeit für sie herbeizuführen.

In der Begleitung unserer Kundinnen und Kunden sowie Klientinnen und Klienten legen wir bewusst grossen Wert darauf, den Willen und die Ressourcen der beteiligten Personen zu beachten, um so eine nachhaltige Veränderung anstossen zu können.

Unser Angebot ist so individuell wie die Familien und Familienmitglieder selbst und wird den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht.

Wir pflegen sowohl in fachlichen Kreisen als auch im täglichen Handeln eine respektvolle, klare und authentische Kommunikation.

Unserem Gegenüber begegnen wir auf Augenhöhe. Wir lassen uns auf dessen Lebenswelt ein und gehen mit den eigenen Werten und Vorstellungen überlegt und kritisch um.

In regelmässigen Abständen reflektieren wir unsere Arbeit und uns selbst sowohl fachlich als auch theoretisch und methodisch. Dadurch können wir immer wieder – und besonders auch in komplexen Situationen – unsere Interventionen gegebenenfalls verändern und besser an die Gegebenheiten anpassen.

Unser Handeln ist stets auf die Wahrung und Festigung des Kindeswohls ausgerichtet. Wir sprechen den Eltern ihre Verantwortung konsequent zu und fordern sie von ihnen ein.

Wir arbeiten vernetzt mit anderen involvierten Fachstellen. Bei Bedarf unterstützen wir die (Teil-)Familiensysteme dabei, ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen oder dieses zu erweitern.

Konzept

SCOSS Sozialpädagogische Begleitungen ist ein aufsuchendes und unterstützendes Angebot für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe. Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Erweiterung und Stärkung der Sozial- und Handlungskompetenzen von Menschen in schwierigen Lebenslagen. Durch Hilfe zur Selbsthilfe lernen sie, ihren Alltag besser zu bewältigen. Das gleichzeitige Fokussieren auf die Ressourcen, welche die Klientinnen und Klienten in aktiver Mitarbeit stärken und erweitern, ermöglicht es, dass die neuen Kompetenzen im Alltag der begleiteten Personen direkt umgesetzt und geübt werden können.

Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, der Wunsch zur Veränderung sowie eine klare Auftragslage und Finanzierung, bilden die wichtigsten Voraussetzungen für eine Sozialpädagogische Begleitung. Die Mitarbeiterinnen von SCOSS streben eine transparente Zusammenarbeit mit anderen involvierten Fachstellen an.

Je nach Ausgangslange und Zielsetzung kann eine sozialpädagogische Begleitung zwischen drei Monaten und zwei Jahren dauern.

Die Angebote von SCOSS richten sich an Familien mit Kindern ab Kleinkindsalter oder auch an junge Erwachsene, welche vorübergehend fachliche Unterstützung bei Erziehungsfragen oder bei der Alltagsbewältigung benötigen.

Die Auftraggebenden von SCOSS sind Regionale Sozialdienste, KESB-Behörden, Beratungsstellen, Schulsozialarbeitende oder die Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste.

Mögliche Einsatzgründe der Fachpersonen von SCOSS sind:

  • Alltagsbewältigung in komplexen Lebenssituationen
  • Wohnbegleitung für junge Erwachsene
  • Erziehungsschwierigkeiten von Eltern mit Kindern oder Jugendlichen
  • Akute oder vermutete Gefährdung des Kindswohls
  • Unüberbrückbare Konflikte zwischen Eltern und Schule/Behörden
  • Psychische Erkrankung eines Elternteils
  • Erschwerte Lebensumstände (Sucht, Krankheit, mangelnde Integration)
  • Besuchsbegleitung

SCOSS pflegt mit den Auftraggebenden eine transparente, konstruktive und offene Kommunikation, um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen. Unsere Arbeit orientiert sich an überprüfbaren Zielen. In regelmässigen Abständen werden die Auftraggebenden über die Entwicklung schriftlich und/oder mündlich informiert.

Zu Beginn jeder Begleitung steht eine ausführliche Auftragsklärung. An einem Erstgespräch werden Intensität und Dauer des Auftrags festgelegt. Gemeinsam mit der Familie/den jungen Erwachsenen und der zuweisenden Stelle werden zudem während des Erstgesprächs und prozesshaft im weiteren Verlauf der sozialpädagogischen Begleitung individuelle Zielsetzungen formuliert, bearbeitet und ausgewertet.

Die Mitarbeitenden von SCOSS sucht während der Interventionsphase die involvierte Familie Zuhause auf und arbeitet mit den beteiligten Personen ressourcen- und lösungsorientiert, systemisch und partizipativ an den vereinbarten Zielen. Sie geht dabei zielorientiert und strukturiert vor. Ihre Dienstleistungen dokumentiert sie unter Berücksichtigung des Datenschutzes und macht fachliche Empfehlungen zuhanden der Familie und der zuweisenden Stelle.

Wir arbeiten zusammen mit den Betroffenen am Ziel, ihre eigenen Fähigkeiten neu zu entdecken, zu erweitern und anzuerkennen. Sie sollen sich selber wieder befähigen und stärken, damit sie ihren Alltag selbständig besser bewältigen können. Die involvierten Personen werden ermutigt Veränderungen anzugehen und durch SCOSS Mitarbeitende begleitet, neue Schritte zu wagen – bei Kindern selbstverständlich unter Berücksichtigung der jeweils anstehenden Entwicklungsschritte und -Bedürfnisse.

Die Dauer einer Begleitung richtet sich nach der jeweils erforderlichen Unterstützungsarbeit und den bestehenden Bewältigungsstrategien. In der Regel zwischen drei Monaten und zwei Jahren.

Die zeitliche Präsenz einer Begleitung richtet sich nach dem individuellen Bedarf und variiert von zwei bis 15 Stunden pro Woche.

Eine von SCOSS betreute Begleitung durchläuft in der Regel drei Phasen:

  • Informationsphase: Beziehungsaufbau, Sammeln von Informationen, Erfassen der Situation und Erarbeiten eines gemeinsamen Arbeitsplans.
  • Interventionsphase: Erarbeitete Strategien werden im Alltag eingesetzt, neue Themen werden aufgegriffen und integriert. Festigung von Gelerntem im Alltag und Standortbestimmung, bei Bedarf Empfehlung einer Langzeitbegleitung.
  • Abschlussphase: Einsätze verringern, weiterhin Festigung von Gelerntem im Alltag. Auswertung und bei Bedarf weitere Empfehlungen, Schlussgespräch und oder Umwandlung in eine Langzeitbegleitung.

Für eine Langzeitbegleitung setzen wir voraus, dass die Betroffenen sich kooperationsbereit zeigen.

SCOSS Sozialpädagogische Begleitungen geht mit der Verantwortung und den Grenzen von ambulanten Unterstützungsangeboten bewusst um. Während den Langzeitbegleitungen ist es uns ein Anliegen, dass die Entwicklungsmöglichkeiten der zu begleitenden Familie/Person im Rahmen von Begleitungsvereinbarungen festgehalten werden. Zu diesem Zweck führen wir halbjährlich Standortgespräche durch.

Kristallisiert sich im Laufe einer Begleitung heraus, dass der Rahmen für eine gelingende Begleitung nicht mehr gegeben ist, unterstützen wir die Beteiligten im Finden passender Lösungen und bei der Entwicklung einer möglichst positiven Haltung gegenüber der neuen Situation.

Eine gute Zusammenarbeit mit den involvierten Helfersystemen ist eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Begleitung.

SCOSS legt grossen Wert auf Klarheit und Transparenz der am Entwicklungsprozess beteiligten Fachpersonen in ihren fachlichen Meinungen und Rollen.

In Standortgesprächen mit allen Beteiligten werden der Prozessverlauf überprüft, neue Ziele festgelegt und die weitere Begleitungszeit bestimmt. Der Prozessverlauf und die neuen Ziele werden in einem Bericht festgehalten. Dieser dient den Beteiligten als Arbeitsinstrument für die weitere Zusammenarbeit.

Wir unterstehen der Schweigepflicht. Dies dient dem Schutz der involvierten Personen sowie einem erleichterten Vertrauensaufbau zwischen den SCOSS Mitarbeiterinnen und den zu begleitenden Personen.

Informationen an Dritte geben wir nur im Wissen und Einverständnis der direkt Betroffenen weiter, ausser im Fall einer Gefährdung des Kindes- und Erwachsenenschutzes.

Unsere Akten gelten im Sinne des Datenschutzgesetzes als besonders schützenwerte Daten und sind streng vertraulich.

Die Kosten und Tarife sind im Tarifreglement von SCOSS geregelt.

Die Mitarbeiterinnen von SCOSS verfügen über eine Grundausbildung auf Tertiärstufe in Sozialpädagogik oder vergleichbarer Berufe und/oder Weiterbildungen wie Familienarbeit, Beratung oder Coaching. Alle haben ausserdem Erfahrung in der Kooperation mit Behörden und Fachstellen.

Unsere Mitarbeiterinnen reflektieren das eigene Handeln mittels des 4-Augen-Prinzips sowie mittels regelmässiger externer Fallsupervision, kollegialer Beratungsbesuchen und individueller und gemeinsamer Weiterbildungen. Sie bilden sich kontinuierlich in fachlich relevanten Bereichen weiter.